Geschichtliches

Königsmoos, mit seinen 9 Gemeindeteilen, stellt ein typisches Straßendorf dar und bildet das südwestliche Ende des Donaumooses. Das Donaumoos ist vor rund 200 Jahren besiedelt worden und ist seither für rund 10.000 Menschen zur Heimat geworden.

Die Gewinnung von Kulturland ist uralt. So sind bereits in der Römerzeit und im 15. und 17. Jahrhundert Bestrebungen zur Kultivierung des Donaumooses bekannt.

1777 erbte Karl Theodor von der Pfalz das Kurfürstentum Bayern. Im gleichen Jahr schlug der Statthalter von Neuburg, Graf Pappenheim, die Trockenlegung des "Donaumooses" vor. In den Jahren 1778 bis 1781 schuf der naturkundige Benefiziat Johann Jakob Lanz von Berg im Gau mit seinem "Hauptbericht" die wissenschaftliche Grundlage für die spätere Entwässerung und Kultivierung des Donaumooses.

1789 wurde unter Leitung von Stephan Freiherr von Stengel eine Kommission gebildet, zu der auch Karl Freiherr von Aretin und Adrian von Riedel gehörten, die das Moos im besonderen durch Anlage des Hauptkanals und des Militärkanals, entwässerten. Rund 250 km Kanäle wurden großteils in 2 Jahren gezogen. Von Berg im Gau nach Altmannstetten sowie von Pobenhausen und Reichertshofen nach Lichtenau wurden die ersten befestigten Straßen angelegt.

1791 begann, aufgrund der vorwiegend mineralischen Böden, die Besiedelung von Osten her. Auf Vorschlag von Freiherr von Aretin wurden die Kolonien nicht in Form eines gewöhnlichen Dorfes, sondern als Straßendörfer angelegt. Die Gemeinde Königsmoos ist am 01. Januar 1975 durch freiwilligen Zusammenschluß der 3 Gemeinden Klingsmoos (738 Einw. nachdem am 1.1.1974 ein Zugang von 185 Einwohnern von Sandizell nach Klingsmoos erfolgte) , Ludwigsmoos (480 Einw.) und Untermaxfeld (1.150 Einw.), mit insgesamt 2.368 Einwohnern entstanden. Mit dem Abschluß der Gebietsreform zum 01.05.1978 kamen noch aus folgenden Donaumoosrandgemeinden Gebietsteile zu Königsmoos:

am 01.01.1977

  • 199 Einw. aus dem Markt Pöttmes (Teil von Klingsmoos)
  • 166 Einw. aus der Gemeinde Langenmosen (Teil von Ludwigsmoos)
  • 5 Einwohner (Grabmühle) wurden an die Gemeinde Langenmosen abgegeben.


am 01.01.1978

  • 63 Einw. aus der Gemeinde Walda (Teil von Klingsmoos)


am 01.05.1978

  • 14 Einw. aus der Gemeinde Rohrenfels (Stengelheim)
  • 6 Einw. aus der Gemeinde Oberhausen (Achhäuser
  • 77 Einw. aus der Gemeinde Hollenbach (Achhäuser)
  • 61 Einw. aus der Gemeinde Dinkelshausen (Achhäuser)
  • 217 Einw. aus der Gemeinde Berg im Gau (Obergrasheim und ein Teil von Stengelheim und Ludwigsmoos)

Damit war die Einwohnerzahl zum 01.05.1978 auf 3.207 angewachsen und die Gesamtfläche auf 4.083 ha.

Zum Stichtag 31.10.2005 betrug die Einwohnerzahl 4.212, sodaß von einem Bevölkerungszuwachs seit der Gebietsreform am 1.05.1978 von rund 33 % gesprochen werden kann.

Bereits 1979 konnte das neue Rathaus in Stengelheim, das fast in der geographischen Mitte von Königsmoos liegt, bezogen werden. Komplett saniert und erweitert wurde das Rathaus im Jahr 2002. Aufgrund der Raumnot wurden im erweiterten Rathaus auch zwei Klassenzimmer untergebracht.

Direkt neben dem Rathaus befindet sich auch die im Jahre 1975 erbaute Grund und Teilhauptschule mit Turnhalle, welche im Jahre 1993 erweitert wurde. Nunmehr stehen acht Klassenräume mit den notwendigen Fachräumen zur Verfügung. Im Gemeindeteil Klingsmoos befindet sich noch eine Außenstelle der Schule, die mit vier Grundschulklassen belegt ist. Derzeit werden unsere Schulen von 300 Schülern besucht. Die Hauptschule in Ehekirchen ist für die Schüler aus dem Gemeindeteil Klingsmoos zuständig und die Hauptschule in Karlshuld für die Schüler aus den übrigen Gemeindeteilen.

Bereits seit September 1976 haben die Kinder die Möglichkeit zum Kindergartenbesuch. Eine Vormittags- und eine Nachmittagsgruppe waren im ehemaligen evangelischen Schulhaus in Ludwigsmoos untergebracht. Die Trägerschaft lag bei der Evangelisch - Luther. Kirchengemeinde Ludwigsmoos. Nachdem immer mehr Kindergartenplätze benötigt wurden, entschloß sich die Gemeinde zu einem Neubau, der sich neben dem bisherigen Kindergartengebäude befindet. Am 01.01.1990 wurde der Neubau mit insgesamt 4 Gruppen bezogen (2 Vormittags- 1 verlängerte Vormittags- und 1 Nachmittagsgruppe). Träger des Kindergartens ist ab dieser Zeit die Gemeinde Königsmoos. Aufgrund des erhöhten Bedarfs an Vormittagsplätzen wurde 1993 die Genehmigung für eine 4. Vormittagsgruppe bei der Regierung eingeholt. Diese ist nunmehr ab 01.09.1994 im alten Kindergartengebäude in Betrieb.

Derzeit werden 130 Kinder in 4 Vormittags Gruppen davon zwei verlängert und einer Nachmittags Gruppen betreut.

Königsmoos ist ein typisches Straßendorf. Rund 37 km kombinierte Geh- und Radwege sind im Gemeindebereich bereits vorhanden. Trotzdem ist die Gemeinde weiterhin bestrebt, das Geh- und Radwegenetz zu verdichten.Im Gemeindebereich bestehen vier Freiw. Feuerwehren und zwar in Klingsmoos, Ludwigsmoos, Ober- und Untermaxfeld, welche auch an die zentrale Funkalarmierung angeschlossen sind.

Die gesamte Gemeinde ist in den vergangenen Jahren an die zentrale Wasserversorgung des Zweckverbandes zur Wasserversorgung der Arnbachgruppe in Edelshausen angeschlossen worden.

Mit dem Bau einer zentralen Abwasserbeseitigung (Vakuumsystem) wurde im Jahre 1988 begonnen. Die Gesamtkosten sind mit rund 16 Millionen Euro veranschlagt. Bis Ende 2002 kann die Anlage weitgehend fertiggestellt werden, sodaß das Abwasser von rund 95 % der Bevölkerung zentral entsorgt werden kann. Die Kläranlage wurde gemeinsam mit der Nachbargemeinde Karlshuld dort errichtet und 1989 in Betrieb genommen. Hierbei handelt es sich um eine Belebungsanlage nach dem Verfahren der Langzeitbelüftung mit biologischer Vollreinigung und gemeinsamer Aerober Schlamm-Stabilisation.

Die Gemeinde ist stark landwirtschaftlich strukturiert.

3.650 ha der Gemeindefläche werden landwirtschaftlich genutzt und zwar von 163 landwirtschaftlichen Haupt- und Nebenbetrieben (lt. Statisik vom 31.12.01)

Nachdem das Arbeitsplatzangebot im Gemeindebereich nur sehr gering ist, liegt die Zahl der Auspendler mit ca. 1.400 sehr hoch. Deren Arbeitsplätze liegen überwiegend in Ingolstadt, Neuburg a.d.Donau und Schrobenhausen.

Die gesamte Bevölkerung ist stark konfessionsgemischt. Von den derzeitigen Einwohnern gehören rund 68 % der römisch-katholischen Konfession an und rund 29 % der evangelisch-lutherischen Konfession, während die restlichen 3 % anderen Religionen angehören bzw. konfessionslos sind.

Zur religiösen Betreuung stehen zwei evangelisch-lutherische Vakanz-Pfarrer (Ludwigsmoos und Untermaxfeld) und ein römisch-katholischer Pfarrer (Ludwigsmoos) zur Verfügung. Evang.-Luth. Kirchen befinden sich in Ludwigsmoos und Untermaxfeld und kath. Kirchen in Klingsmoos, Ludwigsmoos und Untermaxfeld.

Gemeindewappen

In Schwarz über einem gesenkten goldenen Schräglinksbalken und einer gesenkten goldenen Schräglinksleiste eine goldene Bügelkrone (bayer. Königskrone).

Donaumoospegel

Der Donaumoospegel befindet sich in Ludwigsmoos auf dem Anwesen, Ludwigstraße 88, und zeigt die Moorsackung seit 1836 an (bis 2003 ca. 2,80 m).